Interview mit Daniel Sdunek

Hallo Daniel, vorab die Frage nach deinem persönlichen Befinden. Du hast dir im Laufe der Saison eine schwere Armverletzung zugezogen. Wie ist der aktuelle Stand bei dir?

Mir ist gleich zu Beginn der Saison die Bizepssehne im linken Arm gerissen. Nach einer fast

6-monatigen Pause konnte ich im Februar wieder mitmischen. Es zwickt zwar ab und an noch, aber Dr. Mauch von der Sportklinik Stuttgart und Daniel Jeutter mit seinem Physio Team haben mich wieder sehr gut hinbekommen. Langsam kommt auch wieder das Vertrauen in den Arm zurück. Zur nächsten Saison hin, sollte ich wieder völlig unbeschwert sein.

 

Die Saison neigt sich dem Ende zu und wie bereits bekannt ist, verlassen mit Schimmel, Simon und Micha gleich drei deiner ehemaligen Mitspieler den TVB Stuttgart. Wie gespannt bist du auf den Umbruch, der uns zur neuen Saison erwartet?

Auf die neue Saison bin ich sehr gespannt. Zum einen verlassen viele bekannte Gesichter das Team, welche in der Vergangenheit den TVB mitgeprägt haben. Zum anderen ist für einige der neuen Spieler die DKB Handball Bundesliga Neuland. Gerade diesen Spielern muss man meiner Erfahrung nach eine Eingewöhnung zugestehen, die auch gerne mal ein halbes Jahr dauert. Ich bin aber zuversichtlich und sicher, dass der TVB sich auch darüber Gedanken gemacht hat und die Jungs optimal einbinden wird.

 

Du hast viele Jahre beim TVB gespielt, bist mit der Mannschaft unter anderem in die stärkste Handballliga der Welt aufgestiegen. War das Spiel im Dezember 2017 gegen Wetzlar trotzdem nochmal ein Besonderes für dich, als du aufgrund einer Verletzung von Jogi Bitter plötzlich dein erstes Bundesligaspiel mit dem TVB bestritten hast?

Das war es auf jeden Fall. Für mich hat es sich so angefühlt wie der krönende Abschluss. Nach dem Aufstieg gab es schon das Gefühl, dass irgendwas noch fehlt. Dass der TVB in der 1. Bundesliga landen würde, war damals bei meinem Wechsel nach Bittenfeld noch nicht absehbar. Aber Jürgen hatte mir mal an einem geselligen Abend versprochen, dass wir zusammen in der 1.Liga für den TVB spielen werden. Auch wenn er zwar nicht mehr selbst auf der Platte stand, konnte er das Versprechen noch einlösen.

 

Der TVB ist die Station bei denen du die meisten Einsätze verzeichnen konntest. Wie lange hast du gebraucht, um dich im Verein einzuleben, wohl zu fühlen und schlussendlich hier heimisch zu werden?

Das ging ziemlich schnell. Ich war ja schon nach einem guten halben Jahr mit einer Bittenfelderin verheiratet. Dank meiner Frau habe ich schnell den Anschluss auch abseits des Handballs gefunden und habe mittlerweile meine Heimat mit einem tollen Freundeskreis in und um Bittenfeld. Die ganze Familie ist zudem Blau-Weiß. Meine Frau engagiert sich seit Jahren im Marketing Team und im Verein, meine Tochter trainiert die TVB-Minis und mein Sohn spielt in der E-Jugend und möchte natürlich am liebsten auch Handball Profi beim TVB werden.

 

Wenn du dich zurück erinnerst an die Zeit vor dem Aufstieg, welcher Moment mit dem TVB kommt dir als erstes in den Sinn? Gibt es eine erwähnenswerte Anekdote?

Einer der prägendsten Momente war sicherlich unser erster Auftritt auswärts in der MHP Arena in Ludwigsburg im Derby gegen Bietigheim. Ich sehe uns heute noch nach dem Sieg auf die Blau-Weiße Zuschauerwand zu rennen und den Sieg feiern. Es waren sicherlich 1200 Bittenfelder Zuschauer da. So viele Fans haben andere nicht mal bei Heimspielen. Auch ein toller Moment war das entscheidende Spiel um den Aufstieg in Hüttenberg. Als wir zum Warmmachen rauskamen, war die Halle voller TVB Fans. Die Feier danach war natürlich auch nicht von schlechten Eltern …

 

Nach der Zwischenstation in Pforzheim, hütest du mittlerweile wieder für den TVB in der   BWOL das Tor. Wie ist es dir sonst nach deiner Zeit als Profi beim TVB ergangen?

Es war klar, dass ich nach der Profi-Laufbahn nicht aus Bittenfeld wegziehe. Meine Familie ist hier fest verwurzelt und ich habe eine tolle Stelle bei Kärcher im Marketing. Die Fahrerei nach Pforzheim war dann auch schlussendlich zu viel. Daher war es naheliegend die Handballschuhe wieder für den TVB zu schnüren, zumal ich fast in Sichtweite der Gemeindehalle wohne. Ganz aktuell wage ich momentan meine ersten Schritte in der Politik. Auf Kommunalebene kandidiere ich am Sonntag für den Ortschaftsrat in Bittenfeld und für den Gemeinderat in Waiblingen.

 

Mit Nick Lehmann hast du in dieser Saison das Gespann in der zweiten Mannschaft gebildet. Nick rückt zur kommenden Saison zu den Profis auf. Was traust du ihm mittel- und langfristig zu?

Durch meine Verletzung wurde Nick gleich zu Anfang der Saison ins kalte Wasser geworfen und hat sich beweisen können. Er hat ein klasse Saison gespielt und einen großen Schritt nach vorne gemacht. Für sein junges Alter hat er bereits eine gute Ausstrahlung und ein starkes Stellungsspiel. Wenn er bereit ist, alles zu investieren und sich auf den Handball zu fokussieren, hat er in meinen Augen eine gute Perspektive im Profihandball Fuß zu fassen.

Mit Jogi hat er auch einen sehr erfahrenen Mann neben sich, von dem er weiter lernen kann.

 

Einige deiner ehemaligen Mitspieler bezeichnen dich als „Manni den Busfahrer“. Was hat es mit diesem Spitznamen auf sich?

Den Spitznamen Manni habe ich meinem ehemaligen Torhüterkollegen Felix Schmidl in Anlehnung an den Film Ice Age zu verdanken. Das Mammut und ich sind uns vom Gemüt (vielleicht auch von der Figur) her sehr ähnlich. Der Zusatz Busfahrer resultiert aus meinem Torhüterspiel-Stil. Da gehöre ich nicht zu den Springern, sondern versuche die Würfe zu lesen und den Bus früh genug in die Ecke zu fahren. In meinen Augen gibt es kaum einen passenderen Spitznamen.

 

Heute ist der amtierende Deutsche Meister zu Gast in der Porsche-Arena. Wie geht man ein Spiel gegen so einen Gegner am besten an? Wie lautet dein Tipp für die Begegnung?

Es gehört sicherlich zu den einfacheren Spielen in der Saison. Mit der SG kommt der aktuelle und vermutlich auch neue Deutsche Meister nach Stuttgart. Realistisch gesehen hat man da eigentlich keine Chance. Daher kann man locker aufspielen. Da Flensburg aber im Meisterschaftsendspurt jeden Punkt benötigt, werden sie den TVB leider nicht unterschätzen und mit 34:28 gewinnen. Nichtsdestotrotz hoffe ich auf ein spannendes Spiel, was es, mit einer ähnlichen Leistung wie z.B. gegen die Füchse, durchaus werden kann.

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